Für Aurubis relevante Aspekte

Wir beschreiben im nichtfinanziellen Bericht die fünf Aspekte Arbeitnehmer- und Umweltbelange, Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung und Sozialbelange.

Für uns sind die drei Felder Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, zukunftsorientierter Arbeitgeber und Aus- und Weiterbildung von hoher Relevanz und fließen in die Berichterstattung zum Aspekt Arbeitnehmerbelange mit ein. Als verantwortungsvoller Arbeitgeber ist es für Aurubis selbstverständlich, Maßnahmen zu ergreifen, die die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter erhalten und sie vor Unfällen und Krankheiten schützen. Die Personalstrategie von Aurubis hilft, künftigen personalpolitische Herausforderungen zu begegnen, und trägt damit zur erfolgreichen Umsetzung der Aurubis-Strategie bei. Sie ist somit ein wichtiges Element auf dem Weg zur Vision 2025. Weitere Beiträge zur langfristigen Erfolgssicherung sind die hochwertige Ausbildung bei Aurubis und die Investitionen in die Qualifikation unserer Mitarbeiter.

Für Aurubis als produzierendes Unternehmen der Nichteisenmetallindustrie sind Umweltbelange seit jeher von großer Bedeutung, was sich auch in unserer Nachhaltigkeitsstrategie widerspiegelt. Wir übernehmen Verantwortung für die Auswirkungen unseres Handelns auf Umwelt und Klima. Für uns als energieintensives Unternehmen sind der effektive und effiziente Einsatz von Energie sowie die Reduzierung von CO2-Emissionen gleichsam eine Frage der ökologischen und ökonomischen Verantwortung. Es ist unser Anspruch, durch den Einsatz von moderner und energieeffizienter Anlagentechnik an den Produktionsstätten und über die Geschäftsprozesse hinweg hohen Umweltschutzstandards gerecht zu werden.

Mit dem Multi-Metall-Recycling leistet Aurubis einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und damit zur Schonung natürlicher Ressourcen.

Der sorgsame Umgang mit Umwelt und Ressourcen sowie das verantwortungsvolle Handeln gegenüber Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und Nachbarn sind für uns Ausdruck einer guten Unternehmensführung, die Aurubis wichtig ist. Gleiches gilt für das Umfeld rund um unsere Standorte. Die Achtung der Menschenrechte gewinnt vor dem Hintergrund, dass wir über Werksgrenzen hinaus in komplexen Lieferketten und auf globalen Märkten agieren, zunehmend an Bedeutung. Von grundsätzlicher Bedeutung ist für Aurubis die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die das Thema Menschenrechte umschließen. Dies gilt sowohl bei Aurubis als auch bei der Auswahl unserer Geschäftspartner.

In Bezug auf die verantwortungsvolle Unternehmensführung bei Aurubis sind es die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Unternehmenswerte und die internen Richtlinien, die das rechtskonforme Handeln und den fairen, vertrauensvollen Umgang untereinander und auch mit den Stakeholdern sicherstellen. Unser Compliance Management konzentriert sich insbesondere auf die Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Dies spiegelt auch die Teilnahme am Global Compact der Vereinten Nationen wider, dem Aurubis 2014 beigetreten ist. Damit verpflichten wir uns zur Umsetzung der Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und eben auch der Korruptionsbekämpfung.

Gesellschaftliches Engagement1 ist für Aurubis Bestandteil des unternehmerischen Selbstverständnisses und auch Teil der Nachhaltigkeitsstrategie. Wir beschreiben unsere Aktivitäten im Aspekt Sozialbelange. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die mit unserer Geschäftstätigkeit einhergeht – als Arbeitgeber, als Geschäftspartner, als Nachbar und als Teil der Gesellschaft.

1 Thema für Aurubis nicht wesentlich im Sinne des CSR-RUG.

Übersicht wesentlicher Themen

  Wesentlich
nach
CSR-RUG
Wesentlich
für
Aurubis
       
Arbeitnehmerbelange Zukunftsorientierter Arbeitgeber
Aus- und Weiterbildung
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Umweltbelange Energie und Klima
Schutz vor Umweltauswirkungen
Recyclinglösungen
Sozialbelange Gesellschaftliches Engagement  
Menschenrechte Verantwortung in der Lieferkette
Antikorruption Antikorruption

Arbeitnehmerbelange

Zukunftsorientierter Arbeitgeber
Für Aurubis bildet eine kompetente, leistungsfähige und engagierte Belegschaft die Basis für den Geschäftserfolg und die Weiterentwicklung des Konzerns.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, eine Arbeitsumgebung für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu schaffen sowie Engagement und Kreativität zu fördern. Wir bilden ein Team, das sich mit Leidenschaft für den Fortschritt des Unternehmens einsetzt.

Die gute Zusammenarbeit zwischen unseren Arbeitnehmern und der Unternehmensführung ist die Basis für den Erfolg des Konzerns. Alle Mitarbeiter werden regelmäßig und zeitnah über aktuelle Entwicklungen informiert. Wir bekennen uns zur Mitbestimmung. Auf unternehmerischer Ebene arbeiten der Vorstand und der Aufsichtsrat, in dem auch die Belegschaft repräsentiert ist, als oberste Entscheidungsgremien eng zusammen. Auf betrieblicher Ebene werden die Interessen der Arbeitnehmer gemäß den länderspezifischen Regelungen durch Betriebsräte beziehungsweise Gewerkschaften vertreten. Seit 2009 gibt es bei Aurubis einen gewählten europäischen Betriebsrat, der alle europäischen Standorte abdeckt. Unsere Mitgliedschaft im UN Global Compact unterstreicht unser Bekenntnis zu den ILO-Kernarbeitsnormen.

Mithilfe unseres Business Partner Screenings analysieren wir die Belange der Arbeitnehmer entlang der Wertschöpfungskette unserer Produkte auch über die Unternehmensgrenzen hinaus.

Alle konzernübergreifenden Aktivitäten in Bezug auf unsere Mitarbeiter werden konzernweit über die Personalabteilung des Konzerns (HR Corporate) gesteuert. Diese befasst sich vor allem mit der Implementierung sowie dem Monitoring der strategischen Personalinstrumente und der Begleitung von Veränderungsprozessen und Internationalisierung. Für die Betreuung, Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung des einzelnen Mitarbeiters sind die direkten Vorgesetzten und die lokale Personalabteilung des jeweiligen Standorts zuständig. Ihre Personalarbeit vor Ort orientiert sich an den Vorgaben des zentralen Personalbereichs.

Unsere Personalstrategie ist in die Konzernstrategie eingebettet und orientiert sich an den Unternehmenswerten. Sie wird kontinuierlich weiterentwickelt. Hierbei finden interne Veränderungen sowie Veränderungen und Trends an den Arbeitsmärkten und in der Gesellschaft Berücksichtigung. Dazu gehören z. B. ein durch den demografischen Wandel bedingter Fachkräftemangel oder die schwieriger werdende Suche nach Auszubildenden. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bieten wir unseren Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld und legen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit, auf eine gute Zusammenarbeit zwischen unseren Arbeitnehmern und der Unternehmensleitung sowie auf eine wettbewerbsfähige, geschlechtsunabhängige Bezahlung. Der Großteil der Mitarbeiter wird bei Aurubis nach Tarif bezahlt und fällt unter Kollektivvereinbarungen. Für uns ist Vielfalt in der Mitarbeiterstruktur wichtig. Dies zielt nicht nur auf kulturelle Unterschiede und Internationalität, sondern auch auf Fachkompetenz, auf Altersgruppen sowie auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern.

Ein Feedback-Instrument ist die Bestimmung des Organizational Health Index (OHI). Zuletzt wurde der OHI 2016 bestimmt. Der OHI beschreibt den „Gesundheitszustand“ eines Unternehmens, d. h. beispielsweise, wie gut ein Unternehmen gerüstet ist, auf Veränderungen im Markt zu reagieren und so auch nachhaltig wirtschaftlichen Erfolg zu generieren. Wichtige Einflussgrößen sind hier unter anderem Führungskompetenz, Innovation und Lernbereitschaft sowie Unternehmenskultur und -klima. Aufgrund der Ergebnisse haben wir 2017 ein 360°-Feedback-Programm gestartet, ein Instrument der konstruktiven Rückmeldung an Führungskräfte. Aus dem Programm werden persönliche Entwicklungsziele und -maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung des Führungsverhaltens abgeleitet.

Wir entwickeln unsere Arbeitszeitmodelle stetig weiter, analog den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter. In diesem Rahmen bemühen wir uns um flexible Arbeitszeitregelungen, wenn es mit dem Tätigkeitsbereich vereinbar ist.

Wesentliche Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2018–2023 und Status Geschäftsjahr 2017/18

  • Verbesserung des „Gesundheitszustands“ (OHI) der Organisation durch strategisch ausgerichtete Personalinstrumente und Services sowie individuelle Entwicklungsinstrumente
    Die Abteilung „Transformation and Business Improvement“ wurde Anfang 2017 aufgebaut. Die „Business Improvement Guides“ der Abteilung begleiten interne Projekte und die Implementierung des Aurubis Operating System (AOS) als interne Berater. Das AOS ist ein Managementsystem zur Erreichung einer kontinuierlichen und nachhaltigen Verbesserung der Prozesse. In den letzten Jahren eingeführte Programme wie eine Workshop-Reihe zur Weiterentwicklung von Kompetenzen der Führungskräfte wurden im Berichtszeitraum fortgesetzt.
  • Regelmäßige Identifikation der Bedürfnisse der Mitarbeiter in Bezug auf Arbeitszeitregelungen
    Im Berichtszeitraum wurde das Gleitzeitprogramm weiterentwickelt. Außerdem wurde ein neues Schichtmodell eingeführt. Eine neue Personaleinsatzplanung ermöglicht eine bessere Planung von Schichten. Die Homeoffice-Optionen und Möglichkeiten für mobiles Arbeiten wurden erweitert.
  • Entwicklung einer Diversitätspolitik
    Im Rahmen der Neuorganisation und des AOS arbeiten bereits jetzt internationale Teams zusammen. Die Entwicklung einer Diversitätspolitik (inkl. Altersstruktur, Internationalität und Geschlechterverteilung) ist für die kommenden Jahre geplant.

Kennzahlen: 

Mitarbeiterstruktur im Aurubis-Konzern

(GJ 2017/18 zum Stichtag 30.09.2018)
  Mitarbeiter davon weiblich davon männlich
Aurubis-Konzern 1 6.673 12 % 88 %
davon gewerbliche Mitarbeiter 4.130 4 % 96 %
davon angestellte Mitarbeiter 2.256 28 % 72 %
davon Auszubildende (inkl. Pirdop) 287 10 % 90 %
1 Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse. Ohne Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, an der Aurubis einen 50 %igen Anteil hält. Zusätzlich zu den vollkonsolidierten Gesellschaften werden die Mitarbeiter von den nicht konsolidierten Gesellschaften Aurubis Metal Products (Shanghai) Co., Ltd., Aurubis Rus LLC. (St. Petersburg), Aurubis Middle East FZE (Dubai) und Aurubis Turkey Kimya Anonim Sirketi (Istanbul) mit insgesamt zwölf Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2017/18 mit hinzugezählt. Außerdem sind enthalten: elf selbstständige Vertriebsmitarbeiter an internationalen Standorten.

Mitarbeiterfluktuation im Aurubis-Konzern

(GJ 2017/18 zum Stichtag 30.09.2018)
  Mitarbeiter
Fluktuationsrate (exkl. Auszubildende) 1 6,6 %
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit
(exkl. Auszubildende) 1
15,3 Jahre
1 Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse. Ohne Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, an der Aurubis einen 50 %igen Anteil hält. Zusätzlich zu den vollkonsolidierten Gesellschaften werden die Mitarbeiter von den nicht konsolidierten Gesellschaften Aurubis Metal Products (Shanghai) Co., Ltd., Aurubis Rus LLC. (St. Petersburg), Aurubis Middle East FZE (Dubai) und Aurubis Turkey Kimya Anonim Sirketi (Istanbul) mit insgesamt zwölf Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2017/18 mit hinzugezählt. Außerdem sind enthalten: elf selbstständige Vertriebsmitarbeiter an internationalen Standorten.

Altersstruktur1

Grafik: Altersstruktur

Aus- und Weiterbildung
Um unsere Vision zu erreichen und unsere Strategie voranzubringen, setzen wir auf eine lernende Organisation. Die zielgerichtete persönliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter nimmt darin einen hohen Stellenwert ein.

Verantwortlich für die Personalentwicklung ist die Abteilung HR Development. Sie unterstützt die Fachbereiche, in enger Abstimmung mit den lokalen Personalverantwortlichen, bei der ziel- und bedarfsorientierten Befähigung von Mitarbeitern. Ziel ist es, den aktuellen und zukünftigen Anforderungen und Herausforderungen gerecht zu werden. HR Development und die Ausbildung sind Teil der Abteilung HR Corporate.

Um den künftigen Anforderungen an den Personalstand gerecht zu werden, ermitteln wir regelmäßig die Bedarfe für Ausbildungsberufe und bieten entsprechende Ausbildungsplätze an. Auch die Qualifizierungsbedarfe werden regelmäßig identifiziert, um Projekt-, Prozess- und Führungskompetenzen zielorientiert auszubauen.

Das Angebot im Rahmen unseres Leadership- und Qualifizierungsprogramms haben wir dem Bedarf im Konzern entsprechend angepasst und ausgebaut. Insbesondere dem Angebot für Führungskräfte auf der Vorarbeiter- und Meisterebene kommt weiterhin ein hoher Stellenwert zu. Den Mitarbeitern werden zahlreiche technisch-fachliche Trainingsmaßnahmen angeboten.

Neben Qualifizierungs- und Entwicklungsprogrammen zur Entwicklung benötigter Kompetenzen, beispielsweise in den Bereichen des Aurubis Operating System (AOS) und im Projektmanagement, setzen wir auf das Angebot von Plattformen zum Netzwerken und zum Austausch von Best Practices (z. B. Expertengruppen und Online-Lerngruppen). Der flexiblen Kompetenzerweiterung tragen wir durch Kurzformate wie „Learn & Go“ über Intranet und Videolearning Rechnung.

Wir sind stolz auf unsere hohe Ausbildungs- und Übernahmequote. Gleichzeitig stellen wir damit sicher, dass wir über eine ausreichende Anzahl an qualifizierten Mitarbeitern verfügen. An unserem bulgarischen Standort in Pirdop haben wir ein Ausbildungsprogramm nach Schweizer Ausbildungsmodell implementiert.

Seit 2007 nimmt Aurubis Hamburg am Praktikantenmodell AV 10-Plus teil: Jugendliche in verschiedenen Berufsbereichen werden an die Ausbildungsreife herangeführt. 2017/18 wurden fünf der elf Teilnehmer in ein Ausbildungsverhältnis übernommen. Die übrigen konnten in externe Ausbildungsverhältnisse eintreten oder besuchen nun weiterführende Schulen.

In der jüngeren Vergangenheit haben wir in die Errichtung zweier moderner Ausbildungszentren in Lünen und Hamburg investiert. In Lünen wird das Gebäude neben der Ausbildungswerkstatt auch die Bereiche Arbeitssicherheit und Technik beherbergen, in Hamburg werden im Innovations- und Ausbildungszentrum die Ausbildung sowie Forschung und Entwicklung (F&E) untergebracht sein. Das gemeinsame Gebäude unterstreicht die zukünftig noch stärkere Vernetzung zwischen F&E und Ausbildung.

Darüber hinaus kooperieren wir mit Partneruniversitäten, bieten Studierenden in Deutschland Praktikantenplätze an und vergeben Abschlussarbeiten und Stipendien.

Wesentliche Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2018–2023 und Status Geschäftsjahr 2017/18

  • Regelmäßige Identifikation von Qualifizierungsbedarfen, um Projekt-, Prozess- und Führungskompetenzen zielorientiert auszubauen
    Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden ein 360°-Feedback-Prozess für den Vorstand und die erste und zweite Führungsebene eingeführt sowie konzernweit Leistungssteuerungssysteme für die Belegschaft etabliert.
  • Start der konzernweiten Einführung der AOS-Säule „Schulung und Training“
    Im Berichtsjahr wurden die Grundlagenschulung AOS durchgeführt und die Pilotphase für das E-Learning AOS vorbereitet.
  • Aufbau eines konzernweiten Wissensmanagements, um funktionsübergreifend relevantes Wissen zu identifizieren, zu bewahren, weiterzugeben und neues Wissen zu schaffen
    Im Berichtszeitraum wurden die notwendigen personellen Ressourcen bereitgestellt. Ein strukturierter Prozess wurde entworfen und die Pilotphase für das konzernweite Wissensmanagement wurde gestartet.

Kennzahlen: 

Kennzahlen Aus- und Weiterbildung GJ 2017/18

 
Ausbildungsquote in Deutschland 6,3 %
Übernahmequote Auszubildende in Deutschland 80 %
Durchschnittliche Anzahl Schulungsstunden pro Mitarbeiter 1  
Aurubis-Konzern 11,52
gewerbliche Mitarbeiter 9,69
angestellte Mitarbeiter 15,07
1 Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse. Ohne Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, an der Aurubis einen 50 %igen Anteil hält. Zusätzlich zu den vollkonsolidierten Gesellschaften werden die Mitarbeiter von den nicht konsolidierten Gesellschaften Aurubis Metal Products (Shanghai) Co., Ltd., Aurubis Rus LLC. (St. Petersburg), Aurubis Middle East FZE (Dubai) und Aurubis Turkey Kimya Anonim Sirketi (Istanbul) mit insgesamt zwölf Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2017/18 mit hinzugezählt. Außerdem sind enthalten: elf selbstständige Vertriebsmitarbeiter an internationalen Standorten.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Die Aufgabe des Gesundheitsschutzes im Konzern ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, um jegliche arbeitsbedingte Unfälle und Erkrankungen zu vermeiden. Dies gilt für unsere Mitarbeiter, Leiharbeitnehmer und externe Dienstleister.

Langfristig wollen wir unsere Vision Zero verwirklichen, sprich die Zahl arbeitsbedingter Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen auf null senken. Als mittelfristiges Ziel haben wir uns vorgenommen, die Anzahl der Arbeitsunfälle (Arbeitsunfälle mit mindestens einer ausgefallenen Schicht) pro 1 Million gearbeitete Stunden (Lost Time Injury Frequency Rate, LTIFR) bis 2022 auf ≤ 1,0 zu senken.

Die Konzernabteilung Corporate Occupational Health and Safety (C-OHS) steuert die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz. Die Konzernabteilung legt neben der Konzernrichtlinie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz konzernweit Arbeitssicherheitsmindeststandards über Verfahrensanweisungen fest. Die Umsetzung im Detail obliegt dem einzelnen Standort und wird vom Werkleiter verantwortet. Über ein moderiertes Netzwerk stehen die Standorte im Austausch miteinander. Auf Konzern- und Standortebene sind Sicherheitslenkungsausschüsse installiert, die Ausschussmitglieder repräsentieren die Gesamtbelegschaft.

Für die Beurteilung von Gefahren setzen wir auf ein arbeitssicherheitsbezogenes Risikomanagement. Instrumente wie Prozesssicherheitsanalysen, Gefährdungsbeurteilungen und Arbeitsbereichsanalysen helfen uns, potenzielle Gefahren zu verstehen und zu beherrschen. Bei der Einstellung werden Gesundheitschecks und in der Folge regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen angeboten. In Schulungen und Sicherheitsgesprächen werden die Mitarbeiter für Arbeitssicherheitsthemen sensibilisiert und fördern die sichere Anwendung der Erkenntnisse in der Praxis.

Wir setzen uns außerdem für den präventiven Gesundheitserhalt der Mitarbeiter ein: Unser Angebot reicht von Grippeschutzimpfungen und Vorsorgeuntersuchungen über Suchtprävention hin zu analysegestützten Intensivtrainings für Bauch- und Rückenmuskulatur.

Wesentliche Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2018–2023 und Status Geschäftsjahr 2017/18

  • Vorbereitung aller Standorte auf die Einführung der Norm ISO 45001 für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit (bis Geschäftsjahr 2019/20)
    Im Berichtszeitraum wurde das Projekt während der Health&Safety-Konzerntagung gestartet.
  • Konzernweite Einführung des verhaltensbasierten Arbeitsschutzes (bis Geschäftsjahr 2020/21)
    Im Berichtszeitraum wurde der verhaltensbasierte Arbeitsschutz in unseren Standorten in Emmerich, Hamburg, Pori und Stolberg bereits eingeführt.

Kennzahlen:

Kennzahlen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

  GJ 13/14 GJ 14/15 GJ 15/16 GJ 16/17 GJ 17/18
Absolute Anzahl der Unfälle 80 63 45 47 60
LTIFR 6,5 5,3 4,6 4,8 6,1
Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse. Ohne die Vertriebsbüros in Chicago, Lyon/Septème und Barcelona mit insgesamt neun Mitarbeitern und ohne Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, an der Aurubis einen 50 %igen Anteil hält.

Umweltbelange

Energie und Klima
Die einzelnen Fertigungsschritte in unserer Wertschöpfungskette sind energieintensiv. Für uns ist der effiziente Einsatz von Energie eine Frage der ökologischen und ökonomischen Verantwortung.

Der Energieverbrauch ist im Konzern die Hauptquelle von CO2-Emissionen. Um CO2-Emissionen einzusparen, setzen wir vor allem auf Maßnahmen zur Energieeffizienz. Auf die gesamte Wertschöpfungskette bezogen entsteht gut die Hälfte der CO2-Emissionen vor- und nachgelagert, also bei unseren Lieferanten, Kunden und Dienstleistern (Scope-3-Emissionen). Von den Scope-3-Emissionen stammen rund zwei Drittel aus den Tätigkeiten der Minengesellschaften. Unsere CO2-Emissionen, inklusive der Scope-3-Emissionen, berichten wir jährlich im Rahmen des CDP-Climate-Change-Programms auf freiwilliger Basis. CDP erhebt Daten und Informationen zu CO2-Emissionen, Klimarisiken sowie Reduktionszielen und -strategien von Unternehmen und bewertet sie.

Die von uns produzierten Metalle spielen bei erneuerbaren Energien und bei der Elektromobilität eine wesentliche Rolle. Als Beispiele sind Elektroautos sowie Windenergie zu nennen: Elektroautos enthalten deutlich mehr Kupfer als Fahrzeuge mit herkömmlichem Verbrennungsmotor, und zum Anschluss eines Offshore-Windrades an das Stromnetz werden bis zu 30 t Kupfer benötigt. Damit leisten unsere Metalle einen wesentlichen Beitrag zu Technologien, die den CO2-Ausstoß verringern.

Die Abteilung Energy & Climate Affairs koordiniert die Weiterentwicklung der Energiemanagement- und Energiemonitoringsysteme konzernweit und sorgt damit für eine einheitliche Vorgehensweise sowie den Erfahrungsaustausch über Best-Practice-Beispiele, z. B. in Form eines internen Energieeffizienznetzwerks. Die Entwicklung und Implementierung der konzernweiten Energiestrategie liegen in der zentralen Verantwortung der Leitung der Konzernabteilung Energy & Climate Affairs, die direkt an den Vorstand berichtet.

Wir haben an unseren großen Produktionsstandorten Energiemanagementsysteme eingeführt. Aktuell sind acht Standorte nach ISO 50001 zertifiziert. Eine konzernweite Einführung ist geplant. Damit wird der Energieverbrauch effizient gesteuert und Energieeinsparpotenziale werden identifiziert. Im Berichtszeitraum wurden die Zertifizierungen durch Überwachungsaudits oder Rezertifizierungen bestätigt. An den Standorten Hamburg und Lünen ist das Energiemanagementsystem Teil des integrierten Managementsystems für Qualität, Umweltschutz, Energie und Arbeitssicherheit.

Je mehr Maßnahmen im Bereich der Energieeffizienz bereits in der Vergangenheit umgesetzt worden sind, desto herausfordernder ist eine weitere Optimierung des Energiebedarfs. Heute lassen sich bei gleichbleibend hohen Investitionen nur vergleichsweise geringe Verbesserungen erzielen, weil der Senkung des Energieverbrauchs und der Emissionsminderung technologische Grenzen gesetzt sind. So erfordert der Einsatz von komplexen Recyclingrohstoffen mit vergleichsweise geringem Metallgehalt einen höheren Energiebedarf für deren Verarbeitung. Ein Teil des Stromverbrauchs fällt bei Aurubis schon heute für den Umweltschutz an. Dazu zählt der Betrieb von Anlagen, wie z. B. Filteranlagen mit Ventilatoren und andere Absaugeeinrichtungen. Für Aurubis ist es wichtig, Umweltschutz, Ressourcenschonung und Energieeffizienz miteinander in Einklang zu bringen.

Die Nutzung von erneuerbaren Energien ist für uns eine Herausforderung, da deren Einsatz mit Schwankungen in der Energieversorgung verbunden ist. Unsere Produktionsprozesse erfordern aber eine konstante Versorgung mit Energie. Wir arbeiten hier an Initiativen zur Flexibilisierung unseres Strombedarfs, um den Einsatz von erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Wir generieren aber auch selbst Energie und zwar durch die Nutzung von Abwärme aus unseren Prozessen. Diese wird für die Heiz- und Prozessdampfversorgung und teilweise für die Eigenstromerzeugung eingesetzt.

Wesentliche Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2018–2023 und Status Geschäftsjahr 2017/18

  • Konzernweite Einführung der Norm ISO 50001 für Energiemanagement
    Aktuell sind acht Standorte nach ISO 50001 zertifiziert.
  • Erhöhung der Flexibilität beim Bezug von Strom
    Um den Einsatz von erneuerbaren Energien zu ermöglichen, arbeiten wir daran, das Einspeisen von Strom flexibler zu gestalten, um auf schwankende Verfügbarkeiten reagieren zu können. Unter anderem beteiligen wir uns deshalb am Projekt NEW 4.0, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Das Projekt hat zum Ziel, die Gesamtregion von Hamburg und Schleswig-Holstein sicher, kostengünstig und umweltverträglich mit regenerativem Strom zu versorgen. Eine flexible und intelligente Vernetzung von Stromerzeugern und -verbrauchern ist dafür Voraussetzung.
  • Energieeffizienzprojekte
    Die Heiz- und Prozessdampfversorgung der Standorte Pirdop, Lünen und Hamburg wird bereits größtenteils aus Abwärme gedeckt. Außerdem nutzen wir die Prozessabwärme zur Eigenstromerzeugung. Dazu wurden in Hamburg, Lünen und Pirdop Dampfturbinen zur Stromerzeugung installiert. Im Kalenderjahr 2018 ist die Fernwärmeversorgung der Hamburger HafenCity Ost mit CO2-freier Industriewärme aus dem Aurubis-Werk Hamburg gestartet. Jährlich werden ca. 160 Mio. kWh Wärme aus den Prozessen ausgekoppelt. Dies entspricht der Vermeidung von mehr als 20.000 t CO2 im Jahr. Rund die Hälfte hiervon entsteht durch die Einsparung des bisher erforderlichen Erdgaseinsatzes zur Dampferzeugung auf dem Werksgelände. Die andere Hälfte der CO2-Einsparung dient der externen Wärmelieferung in die östliche HafenCity und verdrängt so die konventionellen Brennstoffe der Fernwärmeerzeugung.

Kennzahlen:

Absolute CO2-Emissionen in 1.000 t CO2 an den Aurubis-Produktionsstandorten 1

Jahr 2 2015 2016 2017
Scope 1 (direkt durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugte Emissionen) 518 520 529
Scope 2 (mit eingekaufter Energie, z. B. Strom, verbundene Emissionen) 1.197 1.149 1.106
1 Aurubis berichtet die CO2-Emissionen für die Produktionsstandorte. Dies entspricht dem Großteil der CO2-Emissionen, da der Anteil der Vertriebsstandorte im Verhältnis vernachlässigbar ist. Bei den direkten CO2-Emissionen sind die Emissionen aus Diesel für Fahrzeuge nicht enthalten. Dieser Anteil ist aber vergleichsweise sehr gering.
2 Aurubis berichtet seine Umweltkennzahlen (inklusive CO
2-Emissionen) nicht auf Geschäftsjahres-, sondern auf Kalenderjahresbasis. Die Kennzahlen werden in erster Linie für die interne Steuerung und die behördliche Berichterstattung genutzt, bei der das Kalenderjahr als Betrachtungszeitraum vorgeschrieben ist. Eine parallele Berichterstattung von Kalender- und Geschäftsjahreszahlen könnte zu Verwechslungen und Unklarheiten führen.

Standorte mit zertifizierten Managementsystemen

Standort EMAS ISO 14001 ISO 50001 ISO 9001
Hamburg, Zentrale (DE)
Lünen (DE)
Pirdop (BG)    
Olen (BE)    
Fehrbellin, CABLO (DE)  
Nersingen, Straß, CABLO (DE)  
Hamburg, E. R. N. (DE)  
Buffalo (USA)      
Pori (FI)    
Avellino (IT)    
Zutphen (NL)    
Stolberg (DE)    
Emmerich, Deutsche Giessdraht (DE)  
Stolberg, Schwermetall (DE)
Röthenbach, RETORTE (DE)      
Hamburg, Peute Baustoff (DE)       √ 1
1 Für den Vertrieb von Eisensilikatgranulat zur Herstellung von Strahlmitteln.

Schutz vor Umweltauswirkungen
Als Produzent von Kupfer und anderen Nichteisenmetallen sind wir uns unserer Verantwortung für die Umwelt bewusst. Wir haben uns deshalb zum Ziel gesetzt, Ressourcen zu schonen und eine saubere Umwelt für zukünftige Generationen zu erhalten. Dies gilt nicht nur für unsere eigenen Prozesse, sondern auch entlang der Wertschöpfungskette.

Der Vorstand des Bereichs Operations und die Leitung des Konzernumweltschutzes sind für die strategische Ausrichtung des Umweltschutzes im Konzern verantwortlich. Die Umweltaufgaben an den jeweiligen Produktionsstandorten werden von Umweltschutzbeauftragten wahrgenommen, die an die Leitung Konzernumweltschutz berichten.

Die Grundsätze unserer „Unternehmensleitlinien Umweltschutz“ geben den Rahmen für die Sicherung unserer konzernweit einheitlichen Umweltschutzstandards vor. Sie sind in der Konzernrichtlinie Umweltschutz verankert. Wir haben uns konzernübergreifende Ziele im Umweltschutz gesetzt. An den Produktionsstandorten setzen wir entsprechend lokale Maßnahmen zum Erreichen dieser Ziele um. Überwacht und gesteuert werden die Umweltleistungen anhand von Umweltkennzahlen, die regelmäßig an den Produktionsstandorten erfasst und von externen Prüfern verifiziert werden.

Der Großteil unserer Standorte hat Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 bzw. EMAS implementiert. An den Standorten Hamburg und Lünen sind diese Teil des integrierten Managementsystems für Qualität, Umweltschutz, Energie und Arbeitssicherheit. Im Berichtszeitraum wurden die Zertifizierungen durch Überwachungsaudits oder Rezertifizierungen bestätigt.

Neben der Erfüllung der rechtlichen Anforderungen verbessern wir mithilfe der Managementsysteme unsere Umweltleistung. Sie helfen uns, Verbesserungspotenziale zu erkennen und bei Abweichungen von Zielvorgaben Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Wir informieren unsere Mitarbeiter kontinuierlich über alle umwelt- und energierelevanten Themen und schulen sie entsprechend. Außerdem werden regelmäßig Störfall- und Notfallübungen durchgeführt.

Es ist unser Ziel, unsere Emissionen in die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Und unsere Maßnahmen zahlen sich aus: Die spezifischen Staubemissionen für den Bereich der Primär- und Sekundärkupfererzeugung konnten gegenüber dem Basisjahr 2000 um 96 % vermindert werden. Neben der Minderung der Luftemissionen haben wir zudem im Bereich des Gewässerschutzes deutliche Verbesserungen erreicht: Die Emissionen von Metallen in Gewässer im Bereich der Kupfererzeugung konnten wir seit dem Jahr 2000 von 7,2 auf 1,0 Gramm pro erzeugter Tonne Kupfer senken. Dies entspricht einem Rückgang um 87 %.

Der Dialog mit Behörden und der Öffentlichkeit ist uns wichtig. Daher engagieren wir uns auch in öffentlichen Projekten. Beispielsweise beteiligen wir uns seit 2013 am EU-Projekt zur Ökobilanzierung (Umweltfußabdruck) von Organisationen und Produkten, dem „Organisational Environmental Footprint“ und dem „Product Environmental Footprint“.

Wesentliche Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2018–2023 und Status Geschäftsjahr 2017/18

  • Konzernweite Einführung der Norm ISO 14001 für Umweltmanagement
    Im Geschäftsjahr 2017/18 waren zwölf Standorte nach ISO 14001 zertifiziert.
  • Reduzierung spezifischer Metallemissionen in Gewässer bei der Multi-Metall-Produktion durch standortspezifische Projekte und Einzelmaßnahmen
  • Reduzierung spezifischer Staubemissionen in die Luft bei der Multi-Metall-Produktion durch standortspezifische Projekte und Einzelmaßnahmen
    Beispielsweise wurde am bulgarischen Standort Pirdop mit der Umstellung der Behandlung der Konverterschlacke begonnen. Dieses Projekt trägt zur weiteren Reduzierung der diffusen Emissionen bei.
  • Reduzierung spezifischer SO2-Emissionen in die Luft durch geplante standortspezifische Projekte und Einzelmaßnahmen

Kennzahlen: 

Spezifische Emissionen bei der Kupfererzeugung im Aurubis-Konzern (in g/t erzeugten Kupfers)

  2012 2013 2014 2015 2016 2017
Staubemissionen 1 72 52 55 55 60 56
Metallemissionen in Gewässer 2 2,2 1,8 1,3 1,0 1,1 1,0
Aurubis berichtet seine Umweltkennzahlen (inklusive CO2-Emissionen) nicht auf Geschäftsjahres-, sondern auf Kalenderjahresbasis. Die Kennzahlen werden in erster Linie für die interne Steuerung und die behördliche Berichterstattung genutzt, bei der das Kalenderjahr als Betrachtungszeitraum vorgeschrieben ist. Eine parallele Berichterstattung von Kalender- und Geschäftsjahreszahlen könnte zu Verwechslungen und Unklarheiten führen.

1 Die Kennzahlen beziehen sich auf die Standorte der Kupfererzeugung, d. h. auf die primäre und sekundäre Kupferproduktion an den Standorten Hamburg, Lünen, Olen und Pirdop.
2 Wir beziehen uns in der Berichterstattung auf die direkt in Gewässer einleitenden Standorte der Kupfererzeugung. Dies sind Hamburg, Olen und Pirdop. In Lünen wird das Abwasser nach Behandlung auf dem Werksgelände in die öffentliche Kanalisation abgeleitet.

Recyclinglösungen
Wir investieren in unser Multi-Metall-Recycling und leisten so über unsere Kernkompetenz Kupferrecycling hinaus einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und damit zur Schonung natürlicher Ressourcen.

Das Recycling von Altkupfer, Kupferlegierungsschrotten und vielen weiteren Recyclingmaterialien ist neben der Verarbeitung von Kupferkonzentraten ein zentrales Geschäftsfeld bei Aurubis. Kupfer ist ein Metall, das beliebig häufig ohne Qualitätsverluste recycelbar ist. Das heißt, auch aus Recyclingmaterialien kann immer wieder Kupfer mit höchster Reinheit erzeugt werden.

Zu den von uns verarbeiteten Sekundärrohstoffen gehören auch komplexe Materialien am Ende der Lebensdauer von Produkten. Diese stammen unter anderem aus elektronischen Geräten, Fahrzeugen oder anderen Gebrauchsgegenständen aus Materialverbünden, zu denen Kunststoffe, Keramik, Glas oder Holz gehören. Sie in möglichst sortenreine Material- und Produktströme zum Wiedereinsatz zu verwandeln, ist eine große Herausforderung. Wir setzen dafür hoch entwickelte mechanische, physische und metallurgische Trenn- und Raffinationsverfahren in unterschiedlichen Kombinationen im Rahmen unseres Multi-Metall-Recyclings ein.

Verantwortlich für die Beschaffung von Recyclingmaterialien für den Konzern ist unser Bereich Commercial. Darunter gliedern sich die Bereiche Recycling Raw Materials und Product Sales & Marketing mit der Funktion Customer Scrap Solutions. Diese Organisation wird unserem Recyclingansatz gerecht: Wir setzen Sekundärmaterialien als Rohstoffe ein und denken bei der Vermarktung unserer Produkte und in unseren Kundenbeziehungen die Rücknahme der Metalle gleich mit.

Zu unserem Kunden- und Lieferantenkreis zählt unter anderem die verarbeitende Industrie. In deren Produktionsprozessen fallen Produktionsreststoffe an. Dies können Materialien mit sehr hohen Kupfergehalten sein, wie z. B. Millberry-Schrott, der sofort wieder in der Kupferproduktion eingesetzt werden kann. Aber auch Materialien von hochkupfer- und auch edelmetallhaltigen Stanzabfällen über legierte Schrotte bis hin zu Schlacken aus Gießereien und andere industrielle Rückstände werden sinnvoll in den Wertstoffkreislauf eingeführt.

Im Rahmen unserer „Closing the loop“-Aktivitäten bauen wir gezielt Partnerschaften auf, bei denen wir die Wertstoffe unserer Kunden zurücknehmen.

Die Erzeugung von Produkten aus Recyclingmaterialien findet bei Aurubis an verschiedenen Standorten statt, deren Leitungen jeweils an den Vorstand des Bereichs Operations bzw. im Fall der Tochterunternehmen CABLO und Elektro-Recycling Nord (E. R. N.) zusätzlich an die Leitung Commercial berichten. Für die Produktion von Kathodenkupfer in unserem größten Recyclingbetrieb, dem Aurubis-Recyclingzentrum in Lünen, werden überwiegend Recyclingrohstoffe eingesetzt. An den Standorten Hamburg, Pirdop und Olen werden ebenfalls Recyclingrohstoffe zur Erzeugung von Kathodenkupfer und Edelmetallen verarbeitet. Das Aurubis-Tochterunternehmen CABLO ist auf das Recycling von Kabelproduktionsabfällen und Altkabelschrotten spezialisiert. E. R. N. ist auf das Recycling elektrischer und elektronischer Geräte aller Art spezialisiert.

Das Aurubis-Werk in Lünen ist nach dem „WEEE End Processor Standard“ durch den TÜV Nord zertifiziert. Dies ist ein freiwilliger Standard zur Verarbeitung edelmetallhaltiger WEEE-Fraktionen wie Leiterplatten. Aurubis hat an der Entwicklung des Standards mitgewirkt und leistet damit einen Beitrag zu international geordneten Verwertungs- und Entsorgungsprozessen. Gemeinsam mit 22 nationalen und internationalen Partnern beteiligen wir uns am europäischen Forschungsvorhaben „FORCE – Cities Cooperating for Circular Economy“. Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung von neuen Konzepten zur Abfallvermeidung und -behandlung von Kunststoff, Biomasse, Holz und – als Projektbeitrag Hamburgs – Elektroaltgeräten.

Wesentliche Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2018–2023 und Status Geschäftsjahr 2017/18

  • Aufbau und Weiterentwicklung von geschlossenen Kreislaufsystemen infolge einer neuen oder intensivierten Zusammenarbeit mit Original Equipment Manufacturers (OEMs), Retailern oder Kupferproduktkunden
    Von 2013 bis Ende des Geschäftsjahres 2017/18 haben wir elf neue Closed-Loop-Projekte aufgebaut. Unser Ziel ist es, weitere geschlossene Kreislaufsysteme mit direkten und indirekten Produktkunden aufzubauen.

Sozialbelange

Gesellschaftliches Engagement 1
Gesellschaftliches Engagement ist für uns fester Bestandteil des unternehmerischen Selbstverständnisses. Wir übernehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung – als Arbeitgeber, als Geschäftspartner, als Nachbar und als Mitglied der Gesellschaft, auch entlang der Wertschöpfungskette.

Wir haben uns das Ziel gesetzt, einen Beitrag für eine lebenswerte Umwelt auch für zukünftige Generationen zu leisten. Dabei fokussieren wir uns auf Handlungsfelder, gekoppelt an die Kernkompetenzen von Aurubis. Als verantwortungsvolles und engagiertes Unternehmen wollen wir Menschen für unser Unternehmen und für unsere Arbeit begeistern.

Der Bereich Eventmanagement & Sponsoring ist für unser gesellschaftliches Engagement zuständig und berichtet an den Vice President Investor Relations & Corporate Communications. In enger Abstimmung mit dem Vorstand wird das Budget für das gesellschaftliche Engagement betreut. Eine Sponsoring-Richtlinie legt die Verantwortlichkeiten fest und beschreibt die Kriterien, nach denen die Projekte ausgesucht werden. Die systematische Prüfung der Projektpartner ist als Bestandteil in der überarbeiteten Sponsoring-Richtlinie festgeschrieben. Neben Projekten, die auf Konzernebene unterstützt werden, haben alle Standorte ein eigenes Budget für lokale Projekte. Insgesamt konzentrieren wir uns mit unserem Sponsoring-Engagement auf die Bereiche Wissen, Ressourceneffizienz und Umweltschutz sowie soziales Engagement unter dem Dach der Verantwortung und zahlen damit auch auf unsere Unternehmensstrategie ein. Zudem gibt es lokale Sponsoring-Projekte, bedingt durch regionale Besonderheiten an den jeweiligen Standorten.

Wesentliche Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2018–2023

  • Entwicklung und konzernweite Implementierung des Sponsoringkonzeptes „Together we care“ für gesellschaftliches Engagement auf Konzernebene (bis Geschäftsjahr 2018/19).

Projektbeispiele im Berichtszeitraum:
In Hamburg unterstützen wir das Projekt „Bridge & Tunnel“. Ein Hauptaspekt des Projektes ist das Recycling von Wertstoffen. Alttextilien und Materialüberschüsse werden in Hamburg-Wilhelmsburg zu Accessoires, Kleidung und Wohntextilien verarbeitet. Bridge & Tunnel schafft perspektivisch feste Arbeitsplätze für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht unterkommen, und für Menschen mit Migrationshintergrund.

Erstmals unterstützen wir den „Schulticker“ in Lünen. Der Schulticker ist ein Medienprojekt, das bei Schülern der Klassen 3–11 den kompetenten Umgang mit Print- und Online-Medien stärkt und die Lese- und Schreibfähigkeit fördert.

Aurubis Bulgaria hat im Berichtszeitraum die Sanierung des Nonnenklosters in Slatiza unterstützt. Die Unterstützung ist Teil der lokalen Sponsoring-Strategie von Aurubis Bulgaria für die Restaurierung von kulturellen und historischen Stätten in der Region, um ein lokales Netzwerk von Touristenzielen aufzubauen. Mit dem Netzwerk soll die regionale Entwicklung gefördert werden.

1 Thema für Aurubis nicht wesentlich im Sinne des CSR-RUG.

Menschenrechte

Aurubis achtet die Menschenrechte und setzt sich für ihre Wahrung ein. Wir lehnen jede Form der Diskriminierung sowie Zwangs- und Kinderarbeit ab und respektieren die Rechte von indigenen Bevölkerungen. Von grundsätzlicher Bedeutung ist für uns die Einhaltung der international anerkannten Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Seit 2014 bekennen wir uns zu den Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen. Unser Verhaltenskodex und die Unternehmenswerte PRIMA sind Basis für unser verantwortliches Handeln, auch hinsichtlich der Menschenrechte. PRIMA steht für Performance (Leistung), Responsibility (Verantwortung), Integrity (Integrität), Mutability (Wandlungsfähigkeit) und Appreciation (Wertschätzung).

Unsere Anstrengungen in Bezug auf die Einhaltung der Menschenrechte fokussieren sich auf unsere Lieferkette.

Verantwortung in der Lieferkette
Wir verstehen unsere Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte bis in die Lieferkette. Aurubis bezieht metallhaltige Rohstoffe weltweit. Unsere Metalle kommen teilweise aus Ländern, in denen ein erhöhtes Risiko hinsichtlich der Verletzung von Menschenrechten und der Nichteinhaltung von Sozial- und Umweltstandards oder in Bezug auf Korruption besteht. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unseren weltweiten Bezug von Primär- und Sekundärrohstoffen verantwortungsvoll zu steuern. Hierbei berücksichtigen wir Auswirkungen auf das soziale Umfeld, die Umwelt sowie wirtschaftliche Aspekte.

Zur Erfüllung unserer Sorgfaltspflicht haben wir das Aurubis Business Partner Screening implementiert. Hierbei strukturieren wir unsere Geschäftspartner in einem Screening-Prozess und analysieren sie auf ihre Integrität in Bezug auf soziale und ökologische Kriterien. Der Fokus liegt dabei auf Themen wie Compliance, Korruption, Menschenrechtsverletzungen und Umweltaspekten. Auf Basis dieser Bewertung entscheidet das Management über mögliche Vertragsschlüsse bzw. Auflagen. Abhängig vom ursprünglichen Risiko wird bei bestehenden Geschäftspartnerschaften die Analyse regelmäßig wiederholt. Das Screening basiert auf den Leitsätzen der OECD. Für die Goldproduktion wird Aurubis seit 2013 nach den Standards der London Bullion Market Association (LBMA) jährlich als konfliktfrei zertifiziert. Das Zertifikat belegt die Wirksamkeit unseres Due-Diligence-Prozesses in Bezug auf die Goldproduktion. Lieferanten der übrigen Rohstoffe durchlaufen den gleichen Prozess wie diejenigen für goldhaltige Rohstoffe.

Wesentliche Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2018–2023 und Status Geschäftsjahr 2017/18

  • Aufnahme der Menschenrechts-, Umweltschutz- und Sicherheitsklauseln 1 in Lieferverträge für Primärrohstoffe
    Im Geschäftsjahr lag der prozentuale Anteil der Verträge mit Primärrohstofflieferanten mit der entsprechenden Klausel bei über 80 %.
  • Prüfung von neuen und bestehenden Geschäftspartnern durch die Abteilungen Compliance und Nachhaltigkeit
    Die Prüfung der Geschäftspartner geschieht fortlaufend.
  • Identifizieren einer geeigneten Branchenlösung
    Im Berichtszeitraum haben wir unsere Arbeit in Verbänden für eine einheitliche Branchenlösung für Nachhaltigkeit in der Lieferkette fortgesetzt.

1 Wir verlangen von unseren Geschäftspartnern neben der Einhaltung der lokalen Gesetze, dass die durch die UN auferlegten Sanktionen oder Handelsrestriktionen sowie UN-Konventionen in Bezug auf Menschenrechte, Umweltschutz und Sicherheit eingehalten werden.

Antikorruption

Corporate Governance und die Prinzipien verantwortungsbewusster und nachhaltiger Unternehmensführung bestimmen das Handeln von Aurubis. Weitere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte dem Kapitel Corporate Governance.

Die Antikorruptionsmaßnahmen sind in das Aurubis-Compliance-Management eingebettet. Das Compliance-Management bildet die Basis für die Einhaltung gesetzlicher Regelungen. Die Einhaltung aller gesetzlichen und betrieblichen Vorgaben und Richtlinien ist unser Anspruch. Der Verstoß gegen Gesetze kann schwere Folgen haben – für unsere Mitarbeiter, für Aurubis als Konzern und für unsere Geschäftspartner. Compliance bedeutet für uns, dass wir auch nach ethischen Prinzipien und unseren definierten Unternehmenswerten sowie nach den internen Unternehmensrichtlinien handeln.

Der Vorstand und das Compliance Management fördern gemeinsam eine Compliance-Kultur und setzen sich aktiv dafür ein, dass das Bewusstsein für Rechts- und Regeltreue im Konzern weiter geschärft wird. Das Compliance Management legt die wesentlichen Ziele fest, entwickelt die entsprechende Organisation, identifiziert, analysiert und kommuniziert wesentliche Compliance-Risiken. Es erstellt ein Compliance-Programm, das die Einführung von Grundsätzen und Maßnahmen zur Begrenzung von Risiken und Vermeidung von Verstößen umfasst. Außerdem berichtet es regelmäßig und anlassbezogen über die Fortentwicklung des Compliance-Management-Systems sowie über Verstöße und getroffene Maßnahmen an den Vorstand und den Prüfungsausschuss. Das Compliance-Management arbeitet eng mit dem Risikomanagement und der Internen Revision zusammen. Innerhalb des internen Kontrollsystems von Aurubis überprüft der Chief Compliance Officer gemeinsam mit dem Vorstand, den Werksleitern und den Leitern der Corporate- und Zentralenfunktionen mögliche Compliance-Risiken.

Der Chief Compliance Officer des Unternehmens ist zentraler Ansprechpartner für alle compliancerelevanten Fragen und berichtet direkt an den Vorstand. An den einzelnen Standorten des Konzerns stehen den Mitarbeitern auch lokale Compliance-Verantwortliche als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die Maßnahmen schließen Prävention, Kontrolle und Sanktion mit ein. Präventive Maßnahmen umfassen bei uns interne Richtlinien, die Beratung und besonders die Schulung von Mitarbeitern. Kern der Bekämpfung von Korruption bei unseren Geschäftstätigkeiten sind die Konzernrichtlinie Antikorruptions-Compliance und der Verhaltenskodex für Mitarbeiter, die beide konzernweit gelten.

Jeder Mitarbeiter wird mit dem Aurubis-Verhaltenskodex vertraut gemacht. Jeder Mitarbeiter bestätigt mit der Unterschrift im Arbeitsvertrag den Erhalt des Verhaltenskodex. Konzernweit werden regelmäßig Schulungen zu Antikorruption und Kartellrecht durchgeführt.

Mitarbeiter und Geschäftspartner können Hinweise auf Rechtsverstöße über eine „Whistleblower-Hotline“ anonym melden. Die Hotline wird von externen und unparteiischen Rechtsanwälten betrieben. Sollten tatsächlich Vergehen nachweisbar sein, werden die entsprechenden Mitarbeiter – je nach Vergehen – abgemahnt, gekündigt und/oder es werden Schadenersatzansprüche geltend gemacht.

Im Aurubis Business Partner Screening werden unsere Geschäftspartner auch auf Compliance- und Korruptionsrisiken hin geprüft.

Wesentliche Maßnahmen

  • Mitarbeiter, für die die Themen Antikorruption und Kartellrecht aufgrund ihres Tätigkeitsfeldes relevant sind, werden unabhängig von ihrer Hierarchieebene ca. alle drei Jahre zu den Themen Antikorruption oder Kartellrecht geschult.
    Dies betraf in den vergangenen drei Jahren bei Schulungen zu Antikorruption ca. 1.300 Mitarbeiter (d. h. ca. 20 % der Gesamtbelegschaft), zum Thema Kartellrecht waren es ca. 400 Mitarbeiter.

Kennzahl: 
Für den Berichtszeitraum sind uns keine Kartell- und Korruptionsfälle bekannt.