Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Der IWF schätzt, dass die Weltwirtschaft 2019 um 3,7 % wachsen wird. Die Prognose liegt nur leicht unter früheren Schätzungen dieses Jahres und deutlich höher als im Zeitraum zwischen 2012 und 2016. Gleichzeitig weist die Organisation darauf hin, dass Risiken fortbestehen, die vor allem die Unsicherheit politischer Entwicklungen betreffen. Hier sind insbesondere ein zunehmender Protektionismus zu nennen sowie Entwicklungen, die wegführen von multilateralen und auf festen Regeln beruhenden Handelsbeziehungen.

Die Schwellen- und Entwicklungsländer werden 2019 erneut das größte Wachstum aufweisen. Der IWF prognostiziert für diese Ländergruppe eine Wachstumsrate von 4,7 %. Den Rückgang der Wachstumserwartungen im Vergleich zu früheren Prognosen führt der IWF auf die negativen Einflüsse der Handelsauseinandersetzungen zwischen den USA und China zurück. Hinzu kommen erneute Sanktionen der USA gegen die Türkei oder den Iran. Darüber hinaus haben sich die Wirtschaftsaussichten für größere lateinamerikanische Volkswirtschaften wie Argentinien oder Brasilien zuletzt eingetrübt. Der Konjunkturanstieg der asiatischen Länder, darunter das für den Kupfermarkt wichtige China, dürfte 2019 leicht unter dem Vorjahr liegen und einen Zuwachs von 6,3 % erreichen.

Für die entwickelten Länder sind die Aussichten hingegen insgesamt gedämpfter, was sich in einer reduzierten Wachstumsrate von 2,1 % ausdrückt. Das Wirtschaftswachstum in den USA soll 2019 mit 2,5 % niedriger ausfallen als im Vorjahr, insbesondere aufgrund anhaltender Handelsauseinandersetzungen und des sich langsam abschwächenden Effekts der Steuererleichterungen für Unternehmen. In der Eurozone sieht der IWF das Wirtschaftswachstum 2019 auf dem Niveau des Vorjahres und setzt es mit 1,9 % an. Die Wirtschaft in Deutschland soll laut IWF 2019 entsprechend um 1,9 % wachsen. Die konkreten Auswirkungen des Brexit sind in der Europäischen Union weiterhin ein bedeutender Risikofaktor.

Einzelne Branchen wie die elektrotechnische Industrie, die Automobilindustrie und der Bausektor sind wichtige Abnehmer von Kupferprodukten. Für die einzelnen Branchenkonjunkturen zeichnen sich folgende Entwicklungen ab:

Der Zentralverband der elektrotechnischen Industrie hat in seinem letzten Ausblick auf den Weltelektromarkt, der von Mitte 2018 datiert, der Branche ein Wachstum von jeweils 5 % bzw. 4 % für die Jahre 2018 und 2019 attestiert. Erfasst werden hierbei 53 Länder, die rund 97 % des globalen Marktes umfassen. Europa macht 16 % des Weltmarktes aus. Hier soll es 2019 zu einem Wachstum von 3 % kommen. Diese Wachstumsrate gilt auch für Deutschland.

In der EU hat die Nachfrage nach Pkw während der ersten neun Monate 2018 um 2,5 % zugenommen, mit rund 12 Mio. registrierten Fahrzeugen, so der Europäische Automobilverband. Im Herbst 2018 zeigt sich eine etwas verminderte Nachfrage, insbesondere im europäischen Automobilsektor. Temporäre Risiken für das künftige Wachstum der Pkw-Produktion ergeben sich aus der Umstellung auf das neue Pkw-Testverfahren WLTP (Worldwide Light-Duty Vehicles Test Procedure). Wir erachten dies als eine vorübergehende Entwicklung und erwarten für das Geschäftsjahr 2018/19 eine gute Nachfrage- und Absatzsituation. Wir erwarten zudem positive Wachstumsimpulse aus der sich intensivierenden Diskussion um E-Mobilität.

Die Baukonjunktur hat sich nach Angaben der deutschen Bauindustrie im Jahr 2018 besser als erwartet entwickelt. Für das Gesamtjahr 2018 wird ein Anstieg der nominalen Umsätze im Bauhauptgewerbe von 6 % erwartet. Für 2019 geht der Branchenverband von einem Anstieg in gleicher Höhe aus. Positive Treiber sind der akute Bedarf an zusätzlichem Wohnraum und steigende kommunale Investitionen.

Basierend auf diesen Prognosen erwarten wir in den drei wichtigsten Branchen für den Einsatz von Kupferanwendungen im Jahr 2019 eine stabile bis gute Entwicklung. Politische und konjunkturelle Entwicklungen können die jeweilige Marktlage allerdings entscheidend beeinflussen.

Im Einzelnen kaum prognostizierbar sind die für uns wichtigen Einflüsse aus dem Bereich der europäischen und deutschen Energie- und Umweltschutzpolitik.